Mit einiger Verwunderung reagiert die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) in Stadt und Kreis Bad Kreuznach darauf, dass sich der noch im Amt befindliche CDU-Oberbürgermeister Andreas Ludwig völlig dreist mit fremden Federn schmückt. Hier einen thematischen Alleinvertretungsanspruch zu erheben, ist ein ganz schlechter politischer Stil, betonen die sozialdemokratischen Arbeitnehmer und ihr Vorsitzender Michael Simon.
Man muss im OB-Wahlkampf den Eindruck bekommen, der Oberbürgermeister sucht verzweifelt und händeringend nach eigenen Themen, mit denen er punkten kann.
Dabei schreckt dieser auch nicht davor zurück, sich Projekte auf die Fahne zu schreiben, die ohne die erhebliche finanzielle Unterstützung der sozialdemokratisch geführten Landesregierung und durch Vermittlung des örtlichen SPD-Landtagsabgeordneten Carsten Pörksen, überhaupt nicht möglich gewesen wären. Wenn Ludwig beispielsweise die Konversion und den Hochwasserschutz an der Nahe als seine Projekte bezeichnet, dann ist das nicht nur anmaßend, sondern schon ein starkes Stück und ein weiterer Beleg für die in den letzten Wochen besonders ausgeprägte Selbstbeweihräucherung des derzeitigen Amtsinhabers.
Die Not, in der er sich gegen seine sozialdemokratische Gegenkandidatin Dr. Heike Kaster-Meurer zu befinden scheint, sprechen Bände. Politischer Aktionismus soll wohl die eigene inhaltliche Schwäche und die fehlenden langen politischen Linien und Visionen für Bad Kreuznach übertünchen, heißt es abschließend in der Presseerklärung der SPD-Arbeitnehmer.